Charapita – Der teuerste Wildchili der Welt aus dem Amazonas

Was ist Charapita?
Charapita ist eine seltene Wildform der Art Capsicum chinense, die aus dem peruanischen Amazonasgebiet stammt. Sie gilt als einer der aromatischsten und teuersten Chilis der Welt. Die winzigen, erbsengroßen Früchte zeichnen sich durch intensive Schärfe (30.000 bis 50.000 SHU) und ein einzigartiges, fruchtig-blumiges Aroma aus.
Die Ureinwohner des Amazonas nutzen Charapita seit Jahrhunderten nicht nur als Gewürz, sondern auch als pflanzliches Heilmittel. In traditionellen Zeremonien wird der Chili manchmal als energetisierendes Element eingesetzt, um die Sinne zu schärfen und innere Wärme zu erzeugen. Auch als Konservierungsmittel für Fisch und Fleisch findet er in abgelegenen Regionen Anwendung.
Der Name "Charapita" leitet sich vom regionalen Begriff "Charapa" ab, der sich auf eine in der Region heimische Flussschildkröte bezieht – ein Hinweis auf die enge Verbindung dieser Pflanze mit dem kulturellen Kontext des peruanischen Regenwaldes. Sie wurde traditionell nur in kleinen Mengen gesammelt und hauptsächlich innerhalb der Gemeinschaften getauscht.
Wie schmeckt Charapita und wie scharf ist sie?
- Scoville-Wert: 30.000 – 50.000 SHU
- Geschmack: Fruchtig, zitronig, leicht floral
- Nachbrennend: Ja, die Schärfe baut sich langsam auf
Das macht Charapita ideal für Fischgerichte, tropische Saucen und fermentierte Spezialitäten.
Wo wächst Charapita?
Charapita wächst wild in den Regionen Loreto und Ucayali im Norden Perus. Sie bevorzugt feucht-warme Klimazonen mit hoher Luftfeuchtigkeit.
Merkmal | Wert |
---|---|
Standorthöhe | 100–500 m ü. NN |
Optimale Temperatur | 22–32 °C |
Lichtbedarf | Halbschatten |
Warum ist Charapita so teuer?
- Wird fast ausschließlich manuell geerntet
- Sehr geringe Erntemenge pro Pflanze
- Häufig nur in Wildsammlung verfügbar
- Export in getrockneter Form schwierig
Ein Kilogramm getrocknete Charapita kann zwischen 4.000 und 25.000 US-Dollar kosten – abhängig von Qualität, Herkunft und Verarbeitung. Frisch geerntet wird sie auf lokalen Märkten in Peru für ca. 20–30 USD pro 100 g gehandelt. Besonders hochwertige Chargen, die in Spitzenrestaurants verwendet werden, erzielen Preise bis zu 500 USD pro 100 g im Export.
Laut Specialty Produce zählt Charapita zu den seltensten und exklusivsten Chilisorten der Welt. Auf Plattformen wie Alibaba oder PepperLover sind Samen ab 5 USD pro Portion erhältlich.
Der Export unterliegt teilweise Zollbeschränkungen, da es sich um eine Wildart handelt. Zudem erfolgt die Trocknung traditionell unter freiem Himmel, was die Mengen limitiert. Laut Daten der peruanischen Exportagentur PromPerú werden jährlich nur wenige Tonnen legal exportiert – vor allem nach Nordamerika, Europa und Japan.
Wie kann man Charapita anbauen?
Obwohl Charapita wild vorkommt, ist der Anbau möglich – sowohl in Töpfen als auch in Gewächshäusern.
Hier sind die Bedingungen:
- Substrat: durchlässig, humos, leicht sauer
- Bewässerung: konstant feucht, aber nicht nass
- Keimdauer: 14–30 Tage bei >25 °C
- Ernte: ca. 100 Tage nach Keimung
Welche kulturelle Rolle spielt Charapita?
In der peruanischen Küche wird Charapita traditionell in Saucen wie "Salsa Criolla" oder zu Gerichten wie "Juane" verwendet. Sie gilt zudem als Symbol für Biodiversität und nachhaltige Ernte.
In einigen indigenen Gemeinschaften wird Charapita auch in spirituellen Reinigungsritualen verwendet, insbesondere in Kombination mit Rauch und Pflanzenessenzen. Der Chili soll helfen, negative Energien zu vertreiben und die innere Klarheit zu fördern.
Literarische Hinweise auf Charapita finden sich unter anderem in ethnobotanischen Aufzeichnungen aus dem 20. Jahrhundert sowie in modernen Kochbüchern der peruanischen Fusion-Küche, wo sie als exklusives Aroma beschrieben wird.
Wo kann man Charapita kaufen?
Charapita ist als Samen, getrocknet oder frisch erhältlich – oft über spezialisierte Chili-Händler oder Direktimporte aus Peru. Zu den bekanntesten Anbietern zählen PepperLover, Chili-Shop24 und saisonal auch Alibaba. Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit sind Angebote oft schnell vergriffen. Viele Anbieter liefern auch nach Europa und bieten Bio-zertifizierte Chargen an.
Fazit: Warum lohnt sich Charapita?
Charapita vereint Seltenheit, kulturelle Tiefe, sensorische Einzigartigkeit und ökonomische Exklusivität. Für Gourmetköche ist sie ein Highlight auf dem Teller, für Gärtner eine Herausforderung im Anbau – und für Kulturbewusste ein Symbol für nachhaltige Landwirtschaft und Biodiversität. Wer die Gelegenheit hat, diese Wildchili zu probieren oder selbst zu kultivieren, erlebt nicht nur Schärfe, sondern auch ein Stück lebendige Amazonas-Geschichte.